FHG: Lieber Simon, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, um mit uns dieses Gespräch zu führen.
Simon: Sehr gerne. Vielen Dank für die Einladung.
FHG: Wie wir den Plakaten für die Jugendgemeinderatswahl, die im Schulhaus angebracht sind, entnommen haben, hast du dich als Kandidat aufstellen lassen. Kannst du uns einmal kurz deine Beweggründe hierfür schildern?
Simon: Zunächst einmal gehöre ich dem aktuellen Jugendgemeinderat an und diese Arbeit bereitet mir viel Freude. Ich denke das ist schon einmal eine gute Basis für die Weiterarbeit in diesem Gremium. Aber natürlich möchte ich Reutlingen für Kinder und Jugendliche attraktiver machen. Oftmals fehlt den Erwachsenen einfach der Blick dafür, was für die Jüngeren wichtig ist. Wenn die Erwachsenen dann Denkanstöße erhalten, können sie die Sichtweise von uns Jugendlichen nachvollziehen und in ihre Überlegungen einbeziehen. Genau diese Impulse möchte ich gerne weiterhin geben, damit unser Reutlingen für die junge Generation attraktiv bleibt und noch attraktiver wird.
FHG: Welche Impulse würdest du denn gerne geben bzw. wofür würdest du dich im kommenden Jugendgemeinderat einsetzen?
Simon: Grundsätzlich möchte ich natürlich die Interessen der Jugendlichen vertreten. Im speziellen fände ich es aber toll, wenn es in Reutlingen mehr Aufenthaltsplätze und Veranstaltungen für Jugendliche gäbe. Ein großer Wunsch von mir ist auch, dass es in der Innenstadt – ähnlich wie hier an der FHG – zukünftig kostenlose Wasserspender gibt.
FHG: Das klingt ja sehr spannend und von deinen Zielen, insbesondere den Wasserspendern, würden ja nicht nur die Jugendlichen profitieren. Da du ja dem aktuellen Jugendgemeinderat angehörst, kannst du uns vielleicht einmal ein paar Einblicke in die Arbeit des Jugendgemeinderats geben?
Simon: Das mache ich sogar sehr gerne. Unabhängig von meiner Kandidatur ist es mir nämlich ein großes Anliegen, die Arbeit des Jugendgemeinderats bekannter zu machen. Also alle Mitglieder des JGR kommen regelmäßig zu Sitzungen zusammen und dann besprechen wir die anstehenden Themen gemeinsam. Wir laden hierfür auch regelmäßig Personen von externen Institutionen ein. Zudem haben wir Arbeitskreise in welchen wir die Anliegen der Jugendlichen besprechen. Falls ihr Interesse habt, dann kommt am besten einmal zu einer der öffentlichen Sitzungen im Rathaus.
FHG: Vielen Dank für die Einladung. Das hört sich ja fast schon nach Bundestag an. Abschließend noch zwei letzte Fragen hinsichtlich der FHG: Du gehst zwar schon in die 10. Klasse, bist aber wie wir erst seit September hier an unserer FHG. Wie gefällt dir unsere Schule und warst du überrascht, dass du als Neuer gleich zum Schülersprecher der FHG gewählt wurdest?
Simon: Mir gefällt es ausgesprochen gut. Ich bin von meinen Mitschülern sehr herzlich aufgenommen worden und ich schätze den sehr persönlichen Kontakt mit den Lehrkräften, die sich wirklich um die Belange der Schüler kümmern. Natürlich war ich im September, wie ihr als Fünftklässler vermutlich auch, aufgeregt. Was kommt da auf mich zu? Wobei ich schon einige Insider-Informationen von meiner kleinen Schwester, die die 7. Klasse besucht, bekam. Der Wahlausgang der Schülersprecherwahl war für mich aber natürlich schon überraschend. Ich dachte im Vorfeld der Wahl, ich habe ja die Erfahrung von der JGR-Wahl und jetzt probiere ich das einfach mal und kandidiere als Schülersprecher. Und offenbar konnte ich euch von mich überzeugen. Das freut mich natürlich sehr und ich hoffe, dass wir in diesem Schuljahr gemeinsam viel bewegen können. Ich bin da sehr zuversichtlich.
FHG: Wir beide sind zwar noch zu jung um bei der Jugendgemeinderatswahl wählen zu dürfen, aber die Einblicke in die Arbeit des Jugendgemeinderats waren auch für uns sehr informativ. Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg, auch im Namen der FHG, für die anstehende Wahl!
Simon: Vielen Dank. Es freut mich immer, wenn sich junge Leute für unsere Arbeit interessieren. Und vielleicht kann ich euch ja durch das Gespräch motivieren, irgendwann selbst für den Jugendgemeinderat zu kandidieren. Ich kann euch das wirklich nur empfehlen. Die Arbeit lohnt sich.
Das Interview führten die FHG-Kinderreporter Justin und Maria (beide Klasse 5b).
Die Wahl zum Jugendgemeinderat 2022 wird vom 7.12. bis 14.12. in den Reutlinger Schulen und am 15.12. im Reutlinger Rathaus durchgeführt. Wahlberechtigt sind alle 14- bis 20-jährigen, die in Reutlingen wohnen oder auf eine Schule in Reutlingen gehen. Insgesamt stehen 48 Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl, wovon 24 dem nächsten Jugendgemeinderat angehören werden.